Rituale im Bad: Studienprojekt der Hochschule Ostwestfalen-Lippe

15 angehende Innenarchitekten erarbeiten kreative Bad-Konzepte

Für eine herausfordernde Projektarbeit engagiert sich eine Arbeitsgruppe an der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur. 15 Studierende bereiten sich intensiv auf ihren Ende Januar zu absolvierenden Bachelor-Abschluss mit ihren Konzepten zum Thema „Nachhaltige Räume und Objekte“ vor. Im Mittelpunkt der von Prof. Ulrich Nether betreuten Projektarbeit steht der Arbeitstitel „Rituale ?“, der die statischen Gewohnheiten und Abläufe in der Badbenutzung fokussiert. Das Projekt wird von der Josef-Lauten-Stiftung gefördert und vom Geschäftsbereich Bad + Haus der GARANT Gruppe in Rheda-Wiedenbrück fachlich beispielsweise durch Exkursionen zu renommierten Herstellern aus dem Bereich Bad unterstützt.

Am 7. Oktober 2014 startete die fachliche Recherche der Projektgruppe mit einem Besuch der permanenten Bad + Haus-Ausstellung in Rheda-Wiedenbrück, die mit ihrer Neuheiten-Präsentation von rund 60 Herstellern auf einer Fläche von circa 3.000 m² einen repräsentativen Überblick über das aktuelle Marktangebot gibt. Parallel dazu informierten GARANT Bad + Haus Geschäftsleiter Marc Schulte und Modulmanager Jochen M. Müller über den Markt und die aktuellen Trends.

Für die Studierenden schlossen sich daran die Definition der Probleme, die ersten Entwurfsansätze, Vorentwürfe und Entwicklung der individuellen Konzeptideen an. Als wichtige Zwischenstufe galt das Seminar am 9. Dezember. Prof. Nether hatte die Aufgabe gestellt, die eigenen Konzepte vor der Projektgruppe zu präsentieren und gemeinsam zu diskutieren.

Die Grundideen zeigten viel Kreativität. Die Auflösung der Grenzen zwischen Bad und Schlafzimmer bestimmten die Gestaltung. Intuitives Selbstverständnis der Abläufe die Rituale bei der Badbenutzung beeinflussten Entwürfe. Neben dem kompakten Studentenbadezimmer mit pfiffigen Ideen spielte der nötige körperliche Bewegungsspielraum beim Duschen die dominierende Gestaltung der Nasszelle. Beheizbare Liegeflächen in der Wanne, thermische Warmhaltung des Badewassers oder gar Sichtschutz beim Bad beflügelten die Diskussion. Analysen zum Drei-Zonen-Konzept für das Waschen, Duschen sowie Rasieren und Schminken, über die Unterstützung der Barrierefreiheit oder für die Schaffung bedarfsorientierten Stauraums im Sinne eines optimierten Spiegelschrankes steuerten die Kreativität.

Dieser Zwischenschritt lässt viel Positives von der Projektarbeit erwarten, die Ende Januar mit den Prüfungen abgeschlossen wird. Wie hieß es doch in der von Prof. Nether formulierten Aufgabe? „Kaum ein Raum ist so von angewöhntem Verhalten geprägt wie das Badezimmer. Insofern: Es tut sich dort nichts. Auf der anderen Seite vermeinen wir diesem Bereich neue Qualitäten zuzuschreiben: Wellness und Wellbeing, die Konsequenzen des demografischen Wandels, das Generationenbad ……“.

Erwartet werden zur Prüfung konkrete Entwürfe, die Gebrauchstauglichkeit (Usability), Nutzerintentionen (Human Centered Design), räumliche Qualitäten und das integrierte Umfeld. „Die Ergebnisse“, so Prof. Nether, „sind überzeugend zu vermitteln“. Auf die für das Frühjahr 2015 geplante Ausstellung darf man gespannt sein.