Fachkongress für aktiven Klimaschutz in Rheda-Wiedenbrück

Auftaktveranstaltung der Garant Energiemanagement GmbH

Am 13. und 14. September veranstaltete die Stadt Rheda-Wiedenbrück im A2 Forum einen hochkarätig besetzten Fachkongress für aktiven Klimaschutz. Als durchführender Organisator engagierte sich die Garant-Gruppe. Die zweitägige Veranstaltung wandte sich am ersten Tag an rund 150 Fachleute und informierte am zweiten Tag interessierte Bauherren und Immobilieneigentümer. An dem so genannten Publikumstag zählten die Veranstalter knapp 1.000 Besucher. Der Kongress galt gleichzeitig als Auftaktveranstaltung der neu gegründeten Garant Energiemanagement GmbH.

Torsten Goldbecker, Geschäftsführer der Garant Holding GmbH, nutzte sein Grußwort, um über die Gründung der Garant Energiemanagement GmbH zu berichten, da die ineinandergreifenden Themen Klimaschutz und Energieeffizienz im Geschäftsbereich Bad + Haus der Garant Gruppe immer bedeutender würden. „Die Verantwortung aller für die Schonung der Ressourcen und der Zwang, Energiekosten nicht ins Uferlose steigen zu lassen, haben ein enorm stark wachsendes und bisher völlig unkoordiniertes Geschäftsfeld entstehen lassen“, erklärte Goldbecker.

Die Garant Gruppe wolle sich deshalb als Katalysator der unterschiedlichen Interessenslagen anbieten und alle Bereiche aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft vernetzen, um zu glaubwürdigen Lösungen zu kommen. Fachhandwerk und Industrie müssen sensibilisiert und begeistert werden, um gemeinsame Konzepte für den Verbraucher zu entwickeln. Die Investition in den Fachkongress und in das neue Geschäftsfeld Energiemanagement ziele mithin auf zukünftiges Wachstum innerhalb des Bereiches Bad + Haus der Garant Gruppe, sagte Goldbecker.

Die Welt muss umdenken

Der key note speaker Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, unter anderem Co-Präsident des Club of Rome und streitbarer Vorreiter in Umweltfragen, fesselte die Zuhörer mit plakativ prononcierten Themen des nötigen Klimaschutzes und der Energiewende. „Fehler von heute“, so von Weizsäcker, „können womöglich von der Generation von Kindern und Enkeln nicht mehr repariert werden, und die Schäden können absolut gigantisch sein.“ Die berechtigte Sorge vor weltweit steigenden Wasserständen begründete er mit einem verblüffenden Schaubild, das zeigte, dass alle Wachstumszentren in Asien und Amerika in Küstennähe liegen.

Mit Blick auf die politisch gewollte Energiewende bezeichnete von Weizsäcker die Effizienz der Energienutzung als mit Abstand wirtschaftsfreundlichste Option. Dabei sei es hilfreich, wenn die Energiepreise steigen, damit die Industrie sich auf technologische Innovationen konzentriert. „Bei dieser technischen Revolution Pionier zu sein, heißt schlauer, besser und wohlhabender zu werden,“ resümierte Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker.

Dipl. Ing. Architektin Annette von Hagel begleitet seit zehn Jahren das Thema Nachhaltiges Bauen in der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Sie berichtete, dass die EU den Bund als Eigentümer der öffentlichen Bauten in die Pflicht nähme, die Rolle als Vorbild verantwortungsvoll zu übernehmen. Die Umsetzung hätte aber auch ihre Tücken. Wörtlich: „Tatsächlich existiert die fehlende Akzeptanz auf breiter Ebene. Darüber hinaus fehlt es schlicht an den Kenntnissen und der praktischen Erfahrung der am Bauprozess Beteiligten, die dringend intensiv geschult und weitergebildet werden müssten“. Sie mahnte aber auch, in die Überlegungen zum Energieverbrauch den gesamten Lebenszyklus von Immobilien einzubeziehen. „Die energetische Sanierung eines Gebäudes, um den Energieverbrauch im Betrieb zu verringern, ist immer dann fragwürdig, wenn für den Transport von Baumaterialien, die Entsorgung von Abbruchmaterialen und die Herstellung des Gebäudes ein Mehrfaches an Energie verbraucht wird, als letztlich eingespart werden kann“, sagte Annette von Hagel.

Ein Fächer unzähliger Themen

Insgesamt 22 Referate, Podiumsdiskussion und Workshops gaben Einblick in das weit gefächerte Themenspektrum, das die Energiediskussion beherrscht. Gesetzliche Vorgaben wie das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), die Energieeinsparverordnung (EnEV) oder die Verordnungen zu den so genannten Niedrigstenergiegebäude-Standards wurden ebenso ausführlich beleuchtet wie der kommunale Klimaschutzprozess als ein zentrales Element der Stadtentwicklung.

Die Industrie stünde mit Blick auf die Energieeffizienz letztlich gut da, nutze allerdings bei weitem nicht alle zusätzlichen Potentiale, hieß es in Rheda-Wiedenbrück. Kritisiert wurde aber auch, dass die politischen Akteure viele Chancen verpassen, um Bürger und Wirtschaft von steigenden Energiekosten zu entlasten und die heimischen Vorreiterunternehmen zu stärken.

Viel Aufklärung für den Endverbraucher bot darüber hinaus der Publikumstag. Es gab Lösungsvorschläge auf die Frage, welches energetische System unter Berücksichtigung aller Parameter das richtige für das eigene Haus ist. Der persönliche Beitrag zum Umweltschutz, ausufernde Energiekosten und ein steigender Wohnkomfort seien letztlich gute Gründe, sich für energetische Maßnahmen zu entscheiden. Schließlich – und auch darauf gab es Antworten – stünden auch staatliche Fördermittel zur Verfügung.

Praktisches zum umweltfreundlichen Kostensparen

Neben den vielen Vorträgen und Diskussionsforen zeigte die begleitende Ausstellung mit rund 100 Industrie- und Beratungsständen, welche praktischen Möglichkeiten bestehen, Energiekosten sowohl im Gewerbebetrieb als auch im Ein- und Mehrfamilienhaus zu senken. Dabei ging es darum, produkt- und wertneutrale, maßgeschneiderte Beratung zu bieten und ganzheitliche Konzepte von der Heizung über die Wasserversorgung, das Lichtkonzept bis hin zur Gebäudedämmung für das jeweilige Bau- oder Sanierungsprojekt zu initiieren.

Lerninseln für die Jugend

Auch lehrreiche Ausstellungen für junge und interessierte Besucher begleiteten den Kongress. Anschauliche Modelle zeigten, wie Sonnenstrahlen zu Strom werden. Ein Heizungsmodell klärte auf, was sich hinter dem hydraulischen Abgleich einer Heizungsanlage verbirgt und welche Energieeinsparungen möglich sind. Ein „Wärmepumpenhaus“ der Firma Mefus & Fritsch präsentierte alle Wärmepumpenarten mit ihren Energiequellen. Aufklärung pur für alle, die in diesem komplexen Thema nach Orientierung suchen.

Das Fazit

Torsten Goldbecker, Geschäftsführer der Garant Holding GmbH, bezeichnete den Fachkongress als „eine mutige und erfolgreiche Premiere“. In den zwei Tagen sei deutlich geworden, dass das Fachhandwerk vor einer riesigen Herausforderung steht, um sich mit übergreifendem Fachwissen und professioneller Beratungsqualität diesen Themen zu stellen. Deswegen wolle man als erste Verbundgruppe mit der Garant Energiemanagement GmbH den Partnern im Fachhandwerk das Rüstzeug an die Hand geben, um aus diesem unumkehrbaren Trend eine erfolgreiche Geschäftsidee werden zu lassen.

Der Kongress habe auch deutlich gemacht, so Goldbecker, welche Netzwerke künftig benötigt würden, um das Fachhandwerk in allen Belangen, ob produkttechnisch oder dienstleistungsbezogen, qualitativ zu unterstützen. Der zweitägige Fachkongress trage sicher dazu bei, dass die Garant Gruppe sich als kompetente Adresse in den Bereichen Klimaschutz und Energieeffizienz etabliert, erklärte Torsten Goldbecker.

Goldbeckers Schlusssatz: „Wir folgen mit unserer neuen Garant Energiemanagement GmbH nicht nur einer verlockenden Geschäftsidee, sondern wir treten an, um das komplexe Thema Umweltschutz und Energieeffizienz in seinen Vertriebswegen zu reformieren und zu kanalisieren. Dafür brauchen wir Profis, auf die Verlass ist.“

Für Theo Mettenborg, Bürgermeister der Stadt Rheda-Wiedenbrück, fügte sich dieser Fachkongress nahtlos in die kommunalen Klimaschutz-Initiativen ein, in der die Stadt als Vorreiter gelte. Mettenborg: „Wir leben den Grünen Daumen!“ Das bestätigte schon 2010 die Auszeichnung im Rahmen des European Energy Awards. Der Bürgermeister begrüßte, mit der Garant Gruppe ein Unternehmen zu haben, das diese Grundhaltung konsequent aufgreife und mit großem Engagement betreibe.